SPICS SOUL – Secure Platform for Integrating Clinical Services

Die Plattform SPICS-Soul ist in 1,5 Jahren Entwicklung des Unternehmens RISE (Research Industrial Systems IT Engineering) in Zusammenarbeit mit der TU Wien (Forschungsgruppe Industrielle Software, Leitung Univ. Prof. Dr. Thomas Grechenig) in enger Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Bipolare Erkrankungen unter der Führung des international wissenschaftlich führenden Spezialisten Univ. Prof. Dr. Christian Simhandl entstanden. Der Produktstand wurde ausgiebig mit Ärzten ausgetestet und stellt damit sicher, dass die Bedürfnisse einer Plattform „von Ärzten für Ärzte“ erfüllt sind.

Unabhängige und damit objektive Studien im Bereich der Bipolaren Erkrankungen sind heute in Europa praktisch nicht vorhanden (Auftraggeber ist zu großen Teilen die jeweils produzierende Industrie) oder können nur mit unrealistisch hohem Aufwand durchgeführt werden. Insbesondere gilt dies für langfristige Studien. Diese sind jedoch für gesicherte Aussagen aus medizinischer Sicht unabdingbar. Die Nachhaltigkeit der medizinischen Versorgung der Volkskrankheiten Depression und Manie kann nur gewährleistet werden, wenn nicht nur eine Episode im Mittelpunkt der Analyse steht, sondern vielmehr der gesamte langfristige Verlauf eines Patienten transparent wird.

 

 

Die Dokumentation der Erkrankungen ist nicht standardisiert und somit völlig unterschiedlich. SPICS-Soul bietet die Vereinheitlichung in semi-automatisierter Form zur Vergleichbarkeit von Behandlungsstrategien. Da mittlerweile nicht nur die schweren Formen der Manie und Depression (1-2% der österreichischen Allgemeinbevölkerung, öAb) im Spital, sondern auch die leichten Formen (5-10% der öAb) bis hin zum Bipolaren Spektrum (bis zu 25% der öAb) im niedergelassenen Bereich behandelt werden, ist eine Standardisierung sehr zweckmäßig.

Derzeit werden von jedem einzelnen Patienten zwar Daten in jeder Ordination erhoben, ein zeitlicher Verlauf des individuellen Patienten oder ein Vergleich mit anderen Patienten bzw. Behandlungsstrategien ist jedoch nicht möglich. Dies gilt für den einzelnen Patienten, wie auch für den einzelnen Arzt und somit für das gesamte Behandlungssystem.

Durch die neu entstehende qualifizierte Informationsmenge im Fachbereich der Bipolaren Erkrankungen wird ein wertvoller Beitrag zur Erforschung einer Volkskrankheit geleistet. Weiters sind umfassende Studien kostengünstig möglich und damit werden etwa Studien über die Wirksamkeit oder Nichtwirksamkeit von Medikamenten herstellerunabhängig möglich. Die gezieltere Verwendung von (wirklich) tauglichen Verfahren/Medikamenten führt damit zur gezielteren Verwendung der einschlägigen Mittel im Gesundheitswesen.

Bei der Konzeption und Entwicklung der Plattform wurde hoher Wert auf eine sichere Implementierung nach aktuellem Stand der Softwaretechnik unter Berücksichtigung der österreichischen und europäischen Datenschutzbestimmungen gelegt.


Dieses Projekt wurde durch BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) und FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH) im Rahmen des Programms „austrian electronic network“ gefördert.